Köln ist eine wunderschöne Stadt!
Die Erdplatten verschieben sich in angemessener Entfernung, so daß das Erdbebenrisiko hier recht gering ist.
Vor ca 5 Jahren geschah es letztmalig, daß wir Kölner überhaupt ein Erdbeben spürten, was aber
nur zu einem kurzzeitigen Druckabfall in den Wasserleitungen führte. Und selbst das war mehr eine indirekte
Folge des Erdbebens. Kölns Bevölkerung war nämlich vom Beben geweckt aus den Betten gestiegen und
dann recht ratlos, was zu tun sei.
Also ging der Durchschnittkölner auf die Toilette und dann wieder ins Bett. Nein, das erfinde ich nicht -
das stand in der Zeitung und die Kolleginnen bestätigten dies am nächsten Tag auch. Bis auf eine
Kollegin, die kichernd erzählte, wie ihr Mann versucht habe, sie zu überzeugen, den Rest der Nacht unter
dem Türrahmen zu verbringen, da dies der sicherste Ort bei einem Erdbeben sei - und dies eben wäre
nur das "Vorbeben" gewesen.
Auf das Hauptbeben wartet er vermutlich heute noch...
Die Lawinengefahr in Köln dürfte noch geringer sein, als die Erdbebengefahr und trotzdem bin ich
nicht recht zufrieden. Es ist ja so, daß Michaela einen Schlitten hat. Einen Holzschlitten
mit Kufen drunter. Jeden Morgen liegen jetzt 2 cm Schnee und Michaela verkündet, daß sie nach
dem Kindergarten Schlittenfahren möchte. In der brennenden Vormittagssonne macht der Schnee sich
vom Acker und die Laune meiner Tochter sinkt unter die Aussentemperaturen.
Heute machte der Schnee den Fehler, auf den Wiesen liegenzubleiben und die schneelüsternen Kinder
drängte es ins Freie, sich mit Schneebällen zu bewerfen und Schlitten fahren. Aus den Gärten
wurden sie ferngehalten, da der Boden nicht gefroren, sondern matschig ist und jeder Schritt ein Loch im
Rasen hinterlassen würde. Also drängte sich alles auf einem Stück Wiese direkt vor der
Siedlung (will sagen, gestern war es noch eine Wiese - morgen könnte man dort einfach pflanzen).
Auch ich schleppte den Kufenschlitten dorthin und durfte dann Michaela und Oliver hinter mir herziehen.
Der Schlitten sank ca 10 cm tief ein und hinterließ wunderschöne Ackerfurchen in der Wiese
und tiefe Spuren in den zarten Hausfrauenhänden. Aber was tut eine liebende Mutter nicht alles
für ihren Nachwuchs (wenn dieser nur laut genug nörgelt und quengelt...)?
Gelegentlich stauchte ich einige Jungs zusammen, die eine große Schneekugel herumrollten, gefälligst
eine Spur mit Schnee übrigzulassen, über die ich dann meinen Schlitten ziehen konnte. Es war
Tatsächlich so, daß man genau sehen konnte, wo sie ihre Kugel hergerollt hatten, da dort
kein Schnee mehr war.
Nach drei Runden war ich ziemlich am Ende und hocherfreut, als Michaela einen ihrer Lieblingsspielkumpel
entdeckte. Ich würde ihn ohne Skrupel adoptieren, denn er hatte keine Lust auf Schnee, sondern wollte
lieber drinnen spielen.
Herrliches Kind!
Michaela tröstete mich, daß sie morgen wieder Schlittenfahren würde und ich werde es dem
besten aller Gatten gleich schonend beibringen - ich bin morgen natürlich nicht hier - schliesslich ist