Eben waren wir in der Stadt, weil Michaela Freitag im Kindergarten unbedingt ein Gespenst werden muß.
Ein Gespenst, kein verkleidetes Kopfkissen...(oder Bettlaken)
Nun, es gibt keine Gespensterkostüme - nehmen Sie doch ein Laken... - die kennen halt meine
Tochter nicht! Der Kindergarten ist zum Gruselschloß umgebaut, seit Wochen werden Gespenster gebastelt,
sind die Fenster mit Fledermäusen und Spinnen dekoriert und es ist ganz klar, am Freitag verkleiden sich
alle gruselig. Nichts für kleine Clowns. Clown wird sie dann eben zum Karnevalszug.
In einem Laden entdeckte ich dann einen gruseligen Halloweenkürbis - mal schauen, ob ich nachher
mit einem Kürbisgespenst, das noch dazu eine gruselige Spinnenmütze trägt durchkomme -
Kürbisgespenster werde ich in so grauenerregenden Farben schildern, daß sie Angst vor dem
eigenen Spiegelbild bekommt und ewig eine latente Angst vor Kürbissen verspüren wird...
...oder einfach die Finte durchschaut und die Bude zusammenbrüllt: ich will ein Gespenst sein, kein doofer
Matschkürbis!
Aber wie gesagt, da gibt es noch den grausigen Spinnenhut, Glitzersteine fürs Gesicht (weiß doch jeder, daß
Kürbisgespenster glitzern, oder?) und dann habe ich auch noch Amerikaner gekauft, die ich bei
dem Gespräch auf den Tisch stellen werde...
Raffiniert, oder???
Nachdem ich das Kostüm gekauft hatte - halt, das war noch lustig - ich fand noch Geburtstagskarten, Schminkstifte
und selbstklebende Spinnenaufkleber etc, die ich alle in das Regenverdeck des Kinderwagens steckte.
Den Kinderwagen durch die Menge zu schieben und noch einen Korb und das Kürbiskostüm zu tragen,
hätte meine Fähigkeiten einfach überstiegen. Allerdings fiel mir ein grau gewandeter Herr auf,
der sich treu in meiner Nähe hielt.
Als ich zur Kasse kam, machte prompt noch eine zweite Kasse auf, der graue Herr stand bereit und drehte
dann etwas verwirrt ab, als ich zuerst die Waren aus dem durchsichtigen Regenverdeck nahm.