auch ich lese gern deine Seite. Ich muß gestehen, daß ich das erste Mal
nur aus Neugier und aufgrund des Artikels im "Stern" reingeschaut habe,
war aber angenehm überrascht, statt dem angekündigten erbitterten
Glaubenskrieg eine Seite zu finden, in der ernsthaft, sachlich und mit
der gehörigen Portion Humor über Themen diskutiert wird, die für Frauen
so wichtig sind.
Ich bin selber 34 Jahre alt, vollzeit berufstätig, verheiratet und
kinderlos. Der Grund meiner Kinderlosigkeit ist nicht der Beruf, sondern
es hat sich bei mir schlicht und einfach noch kein Kinderwunsch
eingestellt. Auch mein Mann spürt noch kein Bedürfnis nach Nachwuchs,
und so sind wir zu zweit geblieben.
Na ja, zu sagen, daß der Beruf da keine Rolle spielt, wäre auch
übertrieben. Mein Beruf macht mir richtig Spaß, ich habe eine
Traumarbeit, in der ich viel kreativ arbeiten kann, und regelmäßig neue
Projekte habe, was für die nötige Abwechslung sorgt. Ich bekomme dabei
auch viel Anerkennung und verdiene gar nicht schlecht. Schon der
Gedanke, auf meine Arbeit zu verzichten, ist für mich grauenvoll. Mir
würde sehr viel fehlen, ich merke, daß ich meine Arbeit für meine
persönliche Verwirklichung ernshaft brauche. Mit einem Kind könnte ich
(mindestens die ersten Jahre) nur Teilzeit arbeiten, wenn überhaupt, und
da könnte ich meine jetzige Arbeit nicht mehr machen.
Außerdem reisen mein Mann und ich sehr gern und viel, und wir lieben es
z.B., an einem verlängerten Wochenende spontan ein paar Klamoten in den
Koffer zu packen und irgendwohin zu fahren. Diese Freiheit ist nicht
mehr so selbstverständlich, wenn man Kinder hat.
Also im großen und ganzen sieht es bei uns jetzt so aus, daß wir mit
unserem Leben, so wie es ist, sehr zufrieden sind, und ein Kind würde
Änderungen mit sich bringen, die wir nicht in Kauf nehmen wollen - WEIL
wir eben keinen Kinderwunsch spüren! (und nicht umgekehrt)
Ich weiß nicht, ob sich das egoistisch anhört. In Prinzip bin ich kein
Mensch, der keine Kompromisse machen kann, die mache ich doch täglich
sowohl bei der Arbeit als auch im Privatleben, das gehört nun mal zum
Leben. Also betrachte ich mich nicht als rücksichtslos oder unflexibel.
Außerdem mag ich Kinder gern, wir haben die Kinder unserer Freunde gern
bei uns zu Hause, wenn die Eltern mal alleine weggehen wollen, und ich
habe das Gefühl, daß die Kleinen auch gern mit uns zusammen sind. Und
doch: wir brauchen keine eigenen Kinder!
Ist das ein Widerspruch? Sind wir egoistisch und selbstsüchtig? Viele
Leute lassen uns so fühlen, wenn wir uns mit ihnen über unsere
Einstellung unterhalten. Von vielen Frauen höre ich, ich werde es eines
Tages bereuen, daß ich keine Kinder bekommen habe, und dann wird es zu
spät sein. Sollte ich also deswegen prophylaktisch ein Kind auf die Welt
setzen, ohne es mir wirklich zu wünschen, nur für den Fall, daß ich
eines Tages anderer Meinung sein werde?
Ich glaube, gerade das wäre egoistisch, denn da würde ich gar nicht an
das Kind denken, sondern nur an mich selbst, und würde es riskieren, ein
unglückliches Leben zu führen, was dem Kind auch nicht zugute kommen
kann.
Na ja, das ist die Lage. Früher, als ich jünger war, war das keine
Frage, aber nach unserer Hochzeit und angesichts meines Alters fühle ich
immer mehr eine Art "gesellschaftlichen Druck", endlich mal Nachwuchs
auf die Welt zu setzen. Bekannte (immer Frauen!) fragen auch schon
vorsichtig, ob ich vielleicht ein Problem hätte (sie fragen sich, ob ich
unfruchtbar bin. Ich weiß es nicht, habe meine Fruchtbarkeit nie
ausprobiert). Vielleicht sollte ich lügen, daß ich keine Kinder bekommen
kann, dann würde ich im schlimmsten Fall Mitleid bekommen, statt als
Egoistin und karrieregeil etikettiert zu werden.
Ich respektiere alle Einstellungen, von mir aus kann jeder sein Leben so
gestalten, wie er es am liebsten hat, man soll nur konsequent sein und
zu seiner Entschedung stehen. Ich bewundere meine Freundinnen, die
Kinder haben und auch noch arbeiten gehen, sowie auch diejenigen, die zu
Hause bleiben, um sich um die Erziehung der Kinder full-time zu kümmern.
Dazu gehören Fähigkeiten, die ich nicht habe. Ich leiste aber auch
meinen Beitrag zur Gesellschaft, nur halt anders als sie. Und erwarte,
daß meine Art zu leben auch respektiert wird.
Also mal ernsthaft: Hättet Ihr gedacht, daß kinderlose Frauen sich auch
diskriminiert fühlen können? (ich meine, solange die Kinderlosigkeit
freiwillig ist)
Ich würde gern wissen, was andere Leute darüber denken, und vor allem,
ob andere Frauen auch meine Gefühle teilen. Ich würde gern mit ihnen
darüber sprechen, denn in meinem Freunden- und Bekanntenkreis bin ich
mit meiner Einstellung ziemlich alleine.
(Ah so, und ich betrachte mich selbstverständlich auch als Hausfrau.
Jede Frau ist auch eine Hausfrau, denn auch wenn sie arbeiten geht,
wartet der Haushalt schön und geduldig den ganzen Tag auf sie, und kaum
ist sie abends durch die Haustür getreten, grüßen wieder das Bügeleisen,
der Wäschekorb und die Kochtöpfe. Gottseidank habe ich an meinem Mann
auch einen Hausmann, der immer mitmacht.)
Danke und Grüße an alle!
Susana am 09.03.01
Liebe Susana und andere "ohne eigene Kinder glücklich",
spät am Abend und nach langer "Web-Abstinenz" bin ich endlich mal wieder am
Stöbern auf der Hausfrauenseite. Ich bin so lange nicht mehr hier gewesen,
dass ich nicht mal mehr meine Mitglieds-Nummer weiß ;-((( - aber wenigstens
bekomme ich regelmäßig die Rundschreiben, was so los ist.
Passwort geht ihr umgehend zu. Anm. der Red. ...
Aber - darauf wollte ich gar nicht hinaus. Sondern ich wollte auch mal
meinen Senf zu dem oben genannten Thema hinzugeben. Dein Beitrag, Susana,
ist ja nun schon ein gutes halbes Jahr alt, aber - Aktualitätsverlust ist
mehr als gegen Null. Ich habe mir gerade vor 4 Wochen mit meinen Hühnern -
eine Runde Freundinnen (5 an der Zahl mit meiner Wenigkeit), die mal
Kolleginnen waren -, darüber die Köpfe heiß geredet. Gott sei Dank, sind die
Hühner-Mütter den Nicht-Mütter-Hühnern gegenüber sehr tolerant geblieben,
und waren fast schockiert, was einem so passieren kann - am Rande der
Gesellschaft ohne Kinder, als ich ihnen von meinem Erlebnis auf einem
Geburtstag erzählte! ;-)))
Nein, mal ehrlich - von meinen Freunden kann ich wirklich sagen, dass alle
unsere Entscheidung akzeptieren oder sogar auch verstehen. Aber - Bekannte
oder auch Freunde von Freunden ... da trennt sich dann die Spreu vom Weizen.
Eltern, die sich ein Enkelkind wünschen, die finde ich ja harmlos. Und ..
natürlich ist es verständlich, dass sich die eigenen Eltern, die sich schon
damals selbst für Kinder entschieden haben, nun auch gern noch mal ein
Enkelkind im Arm halten. Aber - meine Mutter hat auch mal zu mir gesagt.
"Willst Du eine glückliche und harmonische Partnerschaft, dann musst Du auf
Kinder verzichten". Nun, ich habe Freunde (mit Kindern), die dem mal
zustimmen und es mal vehement bestreiten. Aber: es gibt eben tatsächlich
auch solche, die dem zustimmen .... das gibt einem doch zu denken.
Die wirklich unglaublichste Diskriminierung, auf die ich nun hinaus will und
die ich mit besagten Hühnern diskutiert habe, war während eines
Geburtstages. Ein Freund, Vater zweier Kinder, feierte Geburtstag. Nette
Runde, man kennt deren Freunde (so gut wie alle haben Kinder, nur ein Paar
nicht - und das fehlte an diesem Tag) auch schon länger und besser ... Es
kam die Unterhaltung auf Steuerklassen, Versicherungen etc. und da sagt doch
einer der Kinder-habenden (ein normalerweise netter und lockerer Typ - gar
nicht Kind-fixiert oder ähnliches), er wäre der Meinung, dass wir - diese
(elenden) DINKis, viel stärker für das Kindergeld und ähnliche Dinge, die
Eltern so zu Gute kommen, aufkommen müssen. Schließlich müssten seine
Kindern für mich als Rentner mitarbeiten, das wäre ja auch nicht so viel
besser wie ein Sozialhilfeempfänger auf Kosten des Steuerzahlers. Da blieb
mir doch die Spucke weg ... Ich meine, ich habe dieses Rentensystem nicht
erfunden. Und wenn ich daran nicht mehr teilhaben soll - okay, wenn ich mir
vorstelle, ich zahle meine Rentenversicherung (und die Abgaben meines
Arbeitgebers ....) in eine Lebensversicherung, die mir in Rentenform
ausgezahlt wird ... hey, da bin ich sofort dabei! Aber ... dann wird es mir
im Alter auch wieder besser gehen, als den Eltern, die dann Rente über ihre
Kinder erhalten. Und ... zwei Kinder schaffen bestimmt nicht genügend Rente
für 2 Elternteile ... was nun??? Und wie ist es mit Krankenversicherung??
Ich meine, wir, die Berufstätigen, zahlen ja auch deshalb hohe Beiträge,
weil Mütter und Kinder mitfinanziert werden müssen. Ich finde das nicht
schlimm - nicht, das mich jemand falsch versteht. Jeder hat halt mal sein
Gutes bei einem einigermaßen funktionierenden Sozialsystem, und wenn nicht,
ist es auch kein Beinbruch, schließlich geht es mir gut und ich habe nichts
auszustehen. Aber ... muss ich mich nun so von Eltern anfeinden lassen??
Unglaublich, oder nicht? Das raubte mir vor ein paar Wochen fast die
Toleranz! Mittlerweile kann ich wieder drüber lachen und habe es in die
Schublade Neid oder Hilflosigkeit abgelegt.
Bei uns ist es jedenfalls so, dass wir beide glücklich geschieden sind und
uns danach gefunden haben. Grundsätzlich sollte man seinen zweiten Partner
am besten zuerst heiraten, das würde einem wahrscheinlich viel Ärger
ersparen. Ich bin 34 und mein Freund sogar schon ganze 42. Und wir mögen
Kinder auch sehr. Gestern z.B. haben wir meine Patentochter eingeschult. Ein
Ereignis, das mein Freund mit einer Wonne und Begeisterung genossen hat, das
es mich doch sehr nachdenklich gemacht hat. Aber, wie sagte ich zu meiner
Freundin und Mutter des frischgebackenen ABC-Schützen: Für solche
Gelegenheiten hätten wir auch auf alle Fälle gern eins, aber ... was ist mit
den Zeiten dazwischen??" Großes Gelächter.
Ich glaube, wir werden vieles vermissen, wenn wir beide bei der
DINKi-Entscheidung bleiben, aber - wir werden auch vieles sehr genießen. Und
so lange man nicht 100% "ja" zu einem Kind und Familie sagt, ist es eben ein
klares "nein". Diese Überzeugung habe ich auch gerade einer anderen Freundin
gesagt, die eben auch schwankt zwischen ja und nein. Aber - hier gibt es
eben keine "dazwischen" Lösung ... Und nur weil's dazugehört oder jemand
meine Rente zahlen soll .... Ach nöö ... da muss es schon ein wärmeres
Gefühl im Bauch geben. Oder der Wecker, der in mir tickt, lässt mich nachts
kein Auge mehr zukriegen.
Und dann auch noch das Risiko: Bekommt man wirklich ein Kind, das man auch
mag? Abgesehen von solchen Ängsten, ob es gesund ist und so weiter. Nein,
aber mal ehrlich: nicht jeder Mensch ist einem sympathisch und ein bisschen
"Charakter" hat bis jetzt noch jedes Kind mit auf die Welt gebracht, dass
ich so kennen gelernt habe. Jaaah, ich weiß, so kann nur eine Nicht-Mutter
denken ... *seufz* aber - die bin ich ja auch. Und deshalb denke ich eben
auch über solche Aspekte nach. Und auch wenn wir jetzt ein großes Haus für
nur 2 Personen planen - auch das kann man prima ganz zu zweit bevölkern und
genießen. Und zwar OHNE ein Funken schlechtes Gewissen. Und ohne Selbstsucht
und Egoismus!
Ich halte es also weiter so: ich lasse Eltern mit Kindern glücklich werden,
ebenso wie DINKis, wie wir welche sind. - Hauptsache, man ist tolerant und
verantwortungsbewusst, liebt und kann Liebe geben. Ich meine, was will man
noch vom Leben?
Viele Grüße von
Steffi am 07.09.01
Liebe Frauen,
Recht haben doch irgendwie alle.
Natürlich hat man auch als Frau das recht auf individuelle Entfaltung und wenn man kein Bedürfniss nach
einem Kind hat, warum sollte man dann eins in die Welt setzten?!
Wieviele Menschen werden sich schon gefragt haben, warum sie in eine Welt gebracht wurden, in der für sie
kein Platz war.
Andersrum haben auch die, die von Egoismus reden, wenn es um die materielle Seite geht, nicht unrecht,
denn wenn man sich für die eine Seite entscheidet, verzichtet man auf die andere. So oder so.
Ich bin jetzt 34 Jahre alt und ungewollt kinderlos. Wir "geniessen" unseren Verdienst allein, würden ihn
aber gerne mit einem weiteren 'kleinen' Menschen teilen. Ich finde diese Diskussionen um "Kinder-ja oder
nein", "viele Kinder-wenig Kinder", "Abtreibung-ja oder nein" und was sonst
noch angeboten wird, ziemlich würdelos und erniedrigend für uns Menschen, denn es zeigt mir nur, dass wir
in unserer Gesellschaft nicht in der Lage sind, andere mit ihrer Lebensgestaltung zu aktzeptieren.
Wie können wir da Akzeptanz für uns selbst fordern?
Würde in unserer Gesellschaft mehr für Familien getan werden, d.h. auch, würden mehr Frauen auf ihre
Rechte pochen und sich nicht immer ruhig und geduldig mit ihrer Situation arrangieren, würde es vielleicht
auch wieder mehr Menschen geben, die Kinder als Bereicherung und
nicht als Belastung erfahren.
Ich wünschen jedem Glück mit seiner Entscheidung.
Susanne am 22.05.01
Hallo Susana,
ich bin ungefähr in der gleichen Lage wie Du, bin weiblich und 43 Jahre alt und gewollt kinderlos.
Auch mein Mann möchte definitiv keine Kinder. Ich komme aber gut
mit Kindern klar, bin aber, wie einige der anderen Schreiberinnen, auch froh, wenn ich sie nach einer
Weile wieder an die jeweiligen Eltern zurückgeben kann. Die Art
der Diskriminierung als kinderlos, als egozentrisch und rücksichtslos zu gelten, kenne ich auch.
Ein - liebenswertes, aber bezeichnendes Beispiel: Meine Schwiegermutter fragte
mich vor ein paar Jahren, wie sie es ihren Freundinnen und ihrem Friseur erklären soll, daß ich noch nicht
schwanger bin. Ich war verblüfft und gekränkt wegen
dieser Frage, habe es aber nicht für nötig befunden, mir prompt einen Kinderwunsch zuzulegen.
Also: Laß Dich nicht irritieren, anderen geht es genauso wie Dir. Und
übrigens stimmt es genau, was eine der Vorrednerinnen schreibt: Allen kann man es nicht recht machen.
Und sein Leben muß man so meistern, wie man es selbst für
richtig findet.
Alles Liebe
Doris am 27.05.01
Hallo Susanna,
warum rechtfertigst Du Dich?
Wenn Dir Dein Leben so gefällt, wie es ist, super.
Wir Menschen sind doch alle Individuen. Meiner Meinung noch sollte jeder
so leben, dass er glücklich ist.
Wieviele Menschen sind unglücklich in ihrem Beruf. Wieviele wissen gar
nicht was sie wollen, und weil sie kein Konzept haben, leben sie so, wie
es ihnen vorgelebt wird. Alle anderen haben sich zu rechtfertigen.
Man kann es doch sowieso nicht allen recht machen, warum versuchen es
dann so viele?
Wer nur arbeiten geht ist karrieregeil. Wer arbeiten geht und Kinder hat
ist eine Rabenmutter. Wer bei den Kindern zu Hause bleibt ist blöd. Bei
mir kommt hinzu, ich bin nicht nur blöd, ich bin sogar asozial (wir
haben nämlich 4 wunderbare Kinder, die mit ernsthaftem Bewußtsein in
diese Welt gesetzt wurden). Ich kann damit leben und Du solltest mit
Deiner Meinung auch leben. Es geht niemanden etwas an.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute.
Birgit am 19.05.01
Hallo Susanna,
ich bin schon einiges älter als du (46) und habe auch keine Kinder. Zuerst wusste ich, dass das Geld nicht
reichen würde und später fühlte ich mich zu alt zu für ein
Kind. Denn ab einem gewisen Alter kann man einem Kind keine Mutter bzw. Eltern zumuten.
Ich liebe Kinder, besonders, wenn ich sie zurückgeben kann und die Kinder lieben mich auch, weil ich mir
Zeit für sie nehme.
Meine Meinung ist heute immer noch, entweder Kinder oder Arbeit, verbinden lässt es sich für die Mutter
schon, aber niemals für die Kinder, aber das interessiert niemanden.
Freilich wurde ich anfangs von meinen Freundinnen auch oft darauf hingewiesen, dass es jetzt Zeit ist
Mutter zu werden.
Sie sind jetzt alle Mütter, müssen aus finanziellen Gründen fast alle arbeiten gehen, haben Überstress,
sind der Erziehung einfach nicht gewachsen und erwähnen
mir gegenüber nie mehr die Kinderlosigkeit, hin undwieder höre ich, dass ich besser dran bin.
Außerdem sind Kinder lieb und nett aber für mich sind sie nicht der Tupfen auf dem "i" in einer Ehe, der
ist immer noch mein Partner.
Von wegen alleine sein, das habe ich zur Genüge gehört. Frage mal alte Mütter, wie sehr sich die Kinder um
sie kümmern? Viele Kinder, alle im Ausland usw....
Lebe dein Leben so wie du glaubst, glücklich zu sein.
Liebe Grüße von
Elisabeth
Hallo Elisabeth!
Ich gebe dir, Susanna und Cecilie völlig recht: jede Frau kann selbst
über ihre Lebensplanung entscheiden und gewollte Kinderlosigkeit ist
genauso okay wie gewollte Kinder.
Aber ich finde es absolut überflüssig, daß du dich den Hetztiraden gegen
berufstätige Mütter anschließt und über Erziehung anderer urteilst. Ich
möchte doch meinen, daß das ganz sicher nicht das Gebiet ist auf dem du
mitreden kannst - außer du bist gelernte Erzieherin. Aber ansonsten
können über Erziehung eigentlich nur die Eltern reden. Denn Kinder "die
man wieder zurückgeben kann" sind etwas ganz anderes als Kinder die den
Eltern anvertraut sind und die man auf den richtigen Weg schicken will.
Gruß, Veronika am 24.04.01
Liebe Weiberecke!
Am 04.04.01 schrieb ich noch über meine
"Kinderwunschlosglücklichkeit".
So, und nun bin ich schwanger! Was sagt man dazu? War es nun die
Stimme der Hormone, ein dummer Zufall, oder unbewußt doch ein
Kinderwunsch ? Der Verwandtschaft ist es ganz egal, was es war (gut,
es war natürlich mein Mann ), die Familie steht Kopf, und nach
einigen ungläubigen Wochen, mit einer wahnsinnigen emotionalen
Achterbahnfahrt, stellt sich auch bei mir ein wohliges Glücksgefühl
ein!
Viele Grüße Karpine 03.07.01
Hallo Susanna! Ich las Deinen Brief über Kinderloswünsche. Auch ich
kann mich mit dem Gedanken Kinder zu haben nicht anfreunden. Ab und
zu stelle ich es mir zwar recht nett vor, doch reicht ein "recht
nett" aus, die Verantwortung für einen anderen Menschen zu
übernehmen, und das nicht nur für ein, zwei Jährchen? Dann kommt bei
mir noch dazu, daß einige Freundinnen von mir ziemlich üble Geburten
hatten, mir dieses haarklein schilderten und ich nun ihre
Geburtstraumatas mit mir herumtrage. Von Beruf bin ich Erzieherin und
so denkt jeder, daß bei mir Kinder eigentlich vollkommen klar sind
(als ob jeder Bäcker den ganzen Tag nur Kuchen ißt). Antworte ich auf
die Frage nach den "Enkelkindern" für meine Schwiegereltern mit einem
"eigentlich nicht" ernte ich meist komische Seitenblicke, oder die
mitleidsvolle Frage " ach, ihr könnt wohl nicht.." , oder höre mir
Vorträge über den natürlichen Mutterinstinkt an und das die Hormone
schon alles richten werden. Niemand hält es für verantwortungsvoll,
wenn man nicht hinter einem Kinderwunsch steht, diese dann auch nicht
in die Welt zu setzen. In meinem Beruf habe ich schon viele
ungewollte, ungeliebte Kinder kennengelernt. Wie "glücklich" müssen
diese Eltern sein, daß sie dem klassischem Bild einer Familie
entsprechen... Nein, ich möchte 100 %ig hinter der Entscheidung für
ein Kind stehen. Bis dahin werde ich glücklich mit meinem Mann und
meinen Hunden leben und mir kein schlechtes Gewissen einreden lassen.
Viele Grüße Karpine am 04.04.01
Hallo Susana,
ich kann dir nur aus vollem Herzen zustimmen. Jede Frau soll alleine
entscheiden was sie aus ihrem Leben macht. Sie kann sich für oder gegen
Kinder entscheiden. Sie kann eine Karriere machen heiraten oder Single
bleiben. Sie kann wenn sie möchte mit einem Freund, heute
Lebensabschnittsgefährte genannt, drei Kinder zeugen, ganz wie es ihr
gefällt. Zum Glück sind wir in diesem Punkt nun so weit in der Gesellschaft.
Allerdings stehe ich auf dem Standpunkt, die heutige Zeit ist auch keine
Zeit für Kinder. Die heutige Gesellschaftsordnung lässt Kindern und
Alleinerziehenden wenig Spielraum. Gerade für Alleinerziehende ob nun Frau
oder Mann, ist es sehr schwer Kinder und Beruf unter einen Hut zu bringen.
Viel könnte da noch verändert werden. Genauso wie ich jede "Babyklappe"
der Welt richtig finde und auch für die "Abtreibung" bin. In der
ehemaligen DDR hieß es Schwangerschaftsunterbrechung, dieses Wort gefällt
mir eigentlich besser.
Aber ich schweife wieder ab, hier geht es um gewollte Kinderlosigkeit die
ich persönlich ohne wenn und aber befürworte. Wie ich mich als Mutter
gefühlt habe, habe ich schon deutlich geschrieben, und darin auch erwähnt
das ich mir kein Kind mehr anschaffen würde. Liebe kinderlose Frauen fühlt
euch nicht diskriminiert, schließlich sind wir Frauen ja nicht mehr im
Mittelalter.
Damals waren die Frauen nur Gebärmaschinen und nichts weiter.
Liebe Grüsse
Cecilia am 21.03.2001
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