11.02.1997
Ich weiß gar nicht, weshalb so viele Pärchen den Schritt hin zur Ehe und Familiengründung scheuen.
Als wenn sich so viel ändern würde, nur weil man zufällig ein Kind hat und noch ein wenig schwanger ist...
Frau bleibt, was sie vorher war - sinnlich, schön und lüstern...
Ein typischer Abend - wir schalten die Computer aus, er nach getaner Arbeit ich nach vollbrachter Spielerei...
Er ist zufällig der wohl attraktivste, netteste und (...) Mann, der je meinen Weg kreuzte und mich
unverzüglich vor den nächsten Altar schleppte.
Nun, er hüpft schon einmal ins Bett, während ich noch mal eben unter die Dusche springe.
Alles ganz normal, oder?
Verschwenderischer Umgang mit luxeriösen Düften - ok, statt der üblichen Hautlotion massiere ich
das Kugelbäuchlein mit einer Schwangerschaftscreme...
Aber dann, rein ins verführerische Nachtgewand (mit extra langer Knopfleiste) und ab zum besten
aller Göttergatten.
Da, kurz bevor ich ins Bett schwebe ertönt der klägliche Ruf meines windpockigen Töchterleins.
Ich watschle ins Kinderzimmer, schultere Kind, 3 Teddies, einen Schnuller, ein Kopfkissen, ein kleines
Plymo und eine Teenuckelflasche (das Extra für das kranke Kind) und dann aber wieder ab zum
ehelichen Schlafgemach, wo ich Kind, Kissen, Plymo, Teddies und Teeflasche sorgfältig zwischen
dem mittlerweile schlafenden Ehemann und mir ablege...
Na, mal ehrlich, so groß sind die Unterschiede nun wirklich nicht...
Im Kölner Stadtanzeiger war letztens ein Bericht über eine Mutter von 8 Kindern.
Nicht das "weshalb" hat mich erstaunt, sondern das "wie - wann?"
Aber das ist in Krisenzeiten wohl immer so -
man vergißt sofort, daß das erwähnte Töchterlein sonst prima durchschläft und betrachtet mit
leichten Panikgefühlen den wachsenden Bauch samt strampelndem Inhalt...