21.01.1997
Dieser Beitrag geht auf den Hinweis zurück, daß die geneigte Leserin auf den Hausfrauenseiten
noch immer zu wenig über Männer erfährt.
Die Haltung eines Mannes nennt man landläufig Beziehung, schlimmstenfalls Ehe.
Der Mann eignet sich zur Haltung im Haus und läßt sich in gewissen Massen zur
Sauberkeit erziehen. Bei manchen Exemplaren ist es sogar gelungen, ihnen beizubringen
die Hände richtig mit Wasser und Seife zu waschen, statt den Schmutz nur kurz einzuweichen und
dann in das Handtuch zu schmieren. Auch konnte man ihnen zeigen, die Toilette zu benutzen -
zumindest, solange sie sich in einer Wohnung befinden. Auf den Strassen bietet sich weiterhin
das wenig erfreuliche Bild, breitbeinig stehender Männer, den Blick starr auf den Wasserstrahl gerichtet,
die ihren Bedürfnissen an Ort und Stelle nachkommen. Auch auf den sanitären Einrichtungen ist ihr
Verhalten noch nicht völlig zivilisiert und statt nun zu versuchen, dem Mann die Vorteile des "Urinierens
im Sitzen" nahezubringen, sollte man ihm schlicht beibringen, den verkleckerten Boden und die Klobrille
anschliessend wieder zu säubern.
Die artgerechte Haltung eines Mannes ist recht einfach, wenn man einige Punkte berücksichtigt.
So ist es zum Beispiel wichtig, Männer einzeln zu halten, auch wenn sie in der Öffentlichkeit lieber
in grölenden Gruppen auftreten oder zumindest deutlich die Gesellschaft anderer Männer suchen.
Unterliegt man dem Irrtum, dem Mann einen Gefallen zu tun, indem man neben ihm noch einen
weiteren Mann hält, führt dies zu ungeahnten Problemen.
Auch bei der Ernährung muß man vorsichtig sein, und darf nicht den Vorlieben der Männer nachgeben,
da die von ihnen gewählte Nahrungsmittel zu ständiger Alkoholisierung oder Fettleibigkeit führen würde.
Um einen zufriedenen Mann zu erhalten, reichen je nach Vorliebe einfache Mittel.
Eine eigene Spielzeugeisenbahn, eine Garage voller Autokleinteile, eine Werkbank,
ein Fernseher oder eine deutlich jüngere Gespielin reichen meistens aus.
Gegenüber der Haltung eines Hundes hat der Mann den Vorteil, daß man ihn arbeiten schicken
kann und damit noch das Haushaltsgeld aufstockt. Allgemein geht man aber davon aus, daß der
Unterhaltungswert eines Hundes oder einer Katze höher ist, als die eines Mannes. Auch einem Papgeien
ist oft ein umfangreicheres Vokabular beizubringen, als einem Mann. Oft haben Männer auch die
schlechte Angewohnheit mit Frauchen in einem Bett zu schlafen, wobei sie mehr Platz beanspruchen,
als ein Hund oder eine Katze und selten besser riechen!
Auch sollte eine Anschaffung wegen der
relativ hohen Lebenserwartung eines durchschnittlichen Mannes gründlich durchdacht werden.
Als Weihnachtsgeschenke sind Männer daher ebenso ungeeignet, wie andere Haustiere.
Es gibt doch keinen traurigeren Anblick, als einsam durch die Straßen streifende, ausgesetzte Männer!
Meinem reichhaltigen Erfahrungsschatz nach, sollte man vor der Anschaffung lange überlegen und schauen, ob man nicht den seltenen Typ Mann, namens Göttergatten findet. Ich gebe zu, die Suche ist nicht ganz einfach, lohnt sich aber wirklich!