11.10.1996
Ach, Männer haben es gut...
Niemand "erobert" ihren Körper und schreit "alles hört ab jetzt auf mein Kommando!", oder zumindest
reagiert der männliche Körper nicht auf derartige Kommandos. Mein Körper ist wieder unter Fremdherrschaft
und tut unterwürfig alles, was gewünscht wird. Meine Oberweite spannt und macht sich breit und
Hinweise meinerseits, daß noch viel, sehr viel Zeit ist, bis sie in Produktion gehen muss, werden
beharrlich ignoriert. Und dann diese morgendliche Übelkeit - wofür die gut sein soll, ist mir absolut
schleierhaft! Wenn sie sich wenigstens auf den Morgen beschränken würde, aber nein, mein kleiner
Gast hat Kommando gegeben, mich angesichts gewisser Speisen oder Gerüche auf die nächstliegende
Toilette zu jagen. Ich weiß schon, wie das weitergeht. In Kürze macht sich mein Besuch so breit, daß
mein Magen sich in schwindelnde Höhen begibt und ich meinen alten Freund, das Sodbrennen wiedersehe.
Das schlimmste wird sein, daß ich dann auf dem Rücken schlafen muss - das ist wirklich eine
Unverschämtheit, interessiert besagten Gast und meinen treuelosen Körper aber nicht im geringsten.
Während ich dann zum Entenwatschelgang genötigt werde, der mir teils mitleidige, teils schadenfrohe
Blicke einbringt, plantscht der kleine Kerl bei angenehm gleichbleibender Temperatur in meinem Bauch herum.
Durch die massive Verlagerung oder Betonung des Körperschwerpunktes, werden harmlos scheinende
Gegenstände, wie zB tiefe Sessel zur tödlichen Gefahr!!! Wenn einen dort keiner wieder herauszieht,
könnte man elendig verhungern.
Irgendwann, da zahle ich meinem treuelosen Körper alles heim!
Wenn ich abgestillt habe, werde ich ihm so viel Knoblauch, Zwiebeln, rohes Fleisch und Alkohol
zuführen, daß er das so schnell nicht wieder vergißt!!!