Wer schmeißt die Schuhe ins Wasser?
Eines der für mich ungelösten Rätsel dieser Welt, begegnete mir heute wieder.
Keine Sorge, der heutige Beitrag wird weihnachtlicher, aber um mal zu schauen, ob
mein Geschreibsel hier überhaupt noch gelesen wird, stelle ich die folgende Frage
zur Diskussion und bitte um Feedback.
Gut, vielleicht sollte ich auch noch erklären, was ich überhaupt meine:
Auf allen, lustigen Bildern mit einem Angler, sieht man, sie besagter Angler gerade
einen Schuh aus dem Wasser zieht. Weshalb?
Wo kommen all die Schuhe her?
Sind das die Schuhe, die beim Nikolaus bei seinem nächtlichen Rundgang keinen Anklang
finden? Waren sie ihm zu dreckig?
Na, war das jetzt vorweihnachtlich?
Unsere Siedlung hier ist jetzt 8 Jahre alt und die Einbrecher scheinen der Meinung,
daß die Leute langsam wieder zu Geld und Sachgütern gekommen sind. Jedenfalls wird
hier gerade eingebrochen wie wild.
Nur für die Einbrecher unter den Lesern: Felix ist erst seit 6 Monaten fest angestellt,
daher findet Ihr hier weder Geld noch Sachgüter, ausser meinem 486er und wer den
klaut, ist selber schuld :-)
Die Kinder lieben es, sich gegenseitig mit "Hoffentlich klaut kein Einbrecher
unsere Geschenke, mein Stofftier oder mein Geld. Die Auskunft, daß die Nacht ein
fremder Mann in rotem Mantel in die Häuser eindringen und geputzte Schuhe, nur einer
pro Kind!, mit Geschenken füllt, beunruhigte allerdings keines von ihnen.
Im Gegenteil - das böswillig von einem fast Pubertierenden gestreute Gerücht,
daß der Nikolaus in die bereits ausgeraubten und daher nun mit niegelnagelneuen, noch besseren
Sicherungen ausgestatteten Häusern nicht hineinkommen wird, sorgte bei den Kindern für größere
Aufregung und höchst bereitwillige Auskunft über Sicherheitslöcher in den einzelnen
Häusern, durch die dem Nikolaus ein Eindringen durchaus glücken könnte...
Ich erklärte Michaela, daß Weihnachtsmänner durch den Schornstein und der Nikolaus
durch den Briefkasten käme, sie putzte brav einen Schuh und heute morgen war er
prompt gefüllt.
Das war der reinste Geschenkerausch heute!
Beim Frühstück durfte sie die 2. Kerze aussuchen, die mit angezündet wurde und dann
verlangte sie, daß ich die beiden Adventskalenderpäckchen für heute aufhänge. Ja,
ich hatte 48 Päckchen gepackt und als ich gerade beginnen wollte, sie an den Kalender
zu binden, sah ich vor meinem geistigen Auge, wie Oliver sich über seine und
Michaelas Päckchen hermachen würde...
Daher hängen wir jeden Morgen nur 2 Päckchen auf, die umgehend gepflückt werden.
Michaela findet es witzig, daß Oliver täglich Duplosteine findet, während sie selbst
ziemlich viele Sticker und andere 99 Pfennig Artikel auspackt.
Heute hatte sie einen Anspitzer und Oliver 4 rechteckige Duplosteine. Gestern hatte
er auch 4 rechteckige Duplosteine und ich muß morgen unbedingt mal ein anders geformtes
Päckchen herauswühlen, sonst bekommt sie zu arges Mitleid mit ihm.
Oliver ist ganz zufrieden mit seinen Päckchen. Der doofe Inhalt wird die Treppe herunter
geworfen und dann spielt er Stunden mit dem Geschenkpapier. Vielleicht hätte ich
für ihn einfach nur 24 Blätter zerknüllen und aufhängen sollen?
Nach dem Frühstück briet ich voll des schlechten Gewissens ein Stück Rindfleisch an.
Weniger dem Rind gegenüber hatte ich ein schlechtes Gewissen, als dem Göttergatten
gegenüber, der mir des nachts meine Wunschfüllung in den Schuh gesteckt hat, während
ich selbst NICHTS für ihn hatte.
Nun roch ich sehr gut - Boudoir von Vivienne Westwood - schwärm... und kochte,
bzw schmorte ein großes Stück Fleisch. Das tu ich sonst nie. Ich mag solche Mahlzeiten
nicht, deren Mittelpunkt ein großer Klumpen totes Tier darstellt. Aber gut, mein Nikolausversagen
gehörte bestraft. Obwohl, eigentlich bin ich unschuldig. Denn eigentlich wollte ich
Freitag in die Stadt, als Oliver aber diesen "mach dir jetzt sofort Sorgen"-Husten bekam
und ich statt dessen zum Kinderarzt fuhr - durchs Schneegestöber und und und...
Ja, ok, ich hätte Samstag Morgen mit beiden Kindern in die Kölner Innenstadt fahren
können, aber dann koche ich doch lieber etwas Besonders für ihn und lasse ihn ausschlafen
und und und...
Damit er wirklich ausschlafen konnte, schleppte ich die Kinder noch zu einer
nahegelegenen Gärtnereien, in der zufällig auch gerade der Nikolaus war. Dort lief es
so ab, daß der Nikolaus ein Lied von den Kindern forderte, wobei er mit einem Tütchen
Süssigkeiten lockte. Die Mütter schlugen dann vor "wie wäre es mit dem schönen Lied
mit dem Nikolaus, der in unser Haus kommt?" und dann sangen der Nikolaus und die
Mutter das Lied, während die Kinder beide ansahen, als seien sie vollkommen verrückt,
schwiegen und dann nach der Tüte grapschten.
Ich sagte Michaela, daß sie entweder selbst singen, oder auf die Süßigkeiten verzichten
müßte. Sie sang...
Eine andere Mutter war ähnlich unsentimental, mußte aber lange warten, da vor ihr eine
Mami dran war, die ihrem Kind 5 Lieder vorschlug, die dann brav der Nikolaus sang.
Der Mann war schier unbezahlbar, kannte er wohl jedes noch so selten gesungenes
Nikolauslied.
Nun, die wartende Mami sagte mit breitem Grinsen: "Nun sing doch mal das schöne
Lied vom Nikolaus, dem Kaktus und dem Telefon!"
Dem Nikolaus klappte der Kiefer herunter und wir anderen mußten wirklich furchtbar
lachen. Das könnte aber auch an dem leckeren Glühwein gelegen haben, den wir Eltern
bekamen. Ich bekam auch einen, obwohl ich nicht gesungen hatte - oder weil ich
ihnen meine Gesänge ersparte?
Ihr wißt vermutlich noch nicht, woher jetzt der Angler mit dem Schuh kommt, der den
Anfang dieses Beitrag bildete, nicht wahr?
Kommt noch und ist sogar vorweihnachtlich!
Um uns den Vorweihnachtsoverkill zu geben, nagelte der Göttergatte noch einen Mistelzweig
über die Haustür und nach Olivers Mittagsschlaf fuhren wir auf einen der zahlreichen
Kölner Weihnachtsmärkte.
Laßt es Euch von einer Kölnerin gesagt sein: der schönste ist und bleibt der
am Altermarkt, aber fahrt nicht unbedingt am Wochenende...
Wir verschwanden nach relativ kurzer Zeit auch schon wieder und bestaunten noch
die Kaufhoffenster, die Weihnachten immer von Steiff dekoriert werden. Ich liebe die
Landschaften mit den beweglichen Plüschtieren. Besonders auszurechnen, was der Inhalt
kosten würde...
Ja, und da saß er, der Plüschbär, der ohne Unterlass immer wieder einen Plüschschuh aus
dem Plastikwasser zog!