Geschenke
06.07.98
Ach ja...
Mitternacht, ich bin 31 Jahre alt, habe einen bleischweren Magen, weil ich einem lieben
Gast Kalbsleber mit Äpfeln, Zwiebeln, Speck und Kartoffelbrei zubereitet habe und nun
die Revanche - ein Glas Champagner zum mitternächtlichen Anstossen.
Mein Magen warnt mich noch, aber hmmmm, zum Geburtstag nicht anstossen?
Mit einem das hast du jetzt davon jagt besagter Magen mich wenige Stunden
später ins Bad, während der Rest der Familie friedlich schläft. Obwohl ich reuig
meinen Fehler einsehe, scheucht er mich bis der Morgen graut. Den Rest des Tages
verschlafe ich oder jammere unklugen Möchtegerngratulanten die Ohren voll.
Ein Glück, daß die Party am nächsten Tag als Bottleparty geplant ist und ich nichts
vorbereiten muß. Natürlich wollte ich ursprünglich auch einiges beisteuern, aber allein
der Gedanke an Essen ist mir widerlich. Felix fragte nach, was er denn noch kaufen solle -
wäre es nach mir gegangen, hätte es am nächsten Tag Knäckebrot, Zwieback und klare Brühe
gegeben. Edel, gut und selbstlos, würge ich die Worte Würstchen, Knabberzeug, Kaffee
und Baguette heraus. Felix muß den Bogen natürlich überspannen und eine Diskussion
beginnen, ob er auch Kräuterbutter kaufen soll.
Kräuterbutter
Nein!!! protestiere ich, während ich das Bad stürme.
Michaela schenkt mir ein sehr bunt bemaltes Blatt Papier zum Geburtstag, tätschelt meine
Hand und fragt, ob sie ein Eis essen darf - mit 1,- DM scheuche ich sie aus meinem
Zimmer.
Bedauert mich nicht :-)
Am nächsten Morgen hüpfte ich nämlich wieder aus meinem Bett und schlüpfte in ein
ungemein gut sitzendes Partykleid. Hehehe - don't worry - be happy...
Natürlich laufe ich erst einmal in anderen Klamotten herum, denn die Feier beginnt
erst um 15 Uhr und im Garten steht eine große Tasche, die mal ein riesiges Zelt
werden soll.
Ein Glück, daß am Vorabend schon Gäste gekommen sind - Brita und Roland - die zuerst
einmal ein Gästebett aus dem Keller ins Gästezimmer schleppen durften und nun zeigen
dürfen, was sie in Sachen Zeltaufbau so
drauf haben.
Gemessen daran, daß seit Sonntag so eine Art Dauerregen auf Köln herabgeht, hatten wir
mit dem leicht bedeckten, grauen Himmel viel Glück - ausserdem reichte es, als ich
mich kurz vor Eintreffen der Gäste einmal energisch schminkte. Nichts floss von dannen...
Zuerst kamen Sani :-)
Sie hat gesagt, ich darf es verraten, sie hat es sogar schon auf ihre Seite gesetzt...
Ok, aber richtig heißt der Satz trotzdem: Zuerst kamen Sani und Bernd-Christoph,
die
Tiramisu
und ein verruchtes Buch mitbrachten = Geschenkeausbeute...
Brita hatte einen Turm
gebacken, der mehr Kalorien hat, als man Sanis Tiramisu (eine Portion mit 650 Kalorien...)
Später kam noch Jeanette, deren Seite ich nicht verlinken brauche, da sie derzeit
nicht erreichbar ist... hehehehe - sie begrüßte mich mit "Hey, ich bin nur noch 3
Plätze hinter dir!" woraufhin ich den Provider bestochen habe,
das Babyzimmer für einen Monat vom Netz zu nehmen :-)
Achtung: das war ein Scherz!
Als nächstes drückte sie mir ein Päckchen mit den Worten:
das war der größte Kitsch den ich finden konnte!
in meine gierigen Pfoten. 2 kleine rosa Kitschbabies. Meine Lady Di Tasse hat mir einen
gewissen Ruf eingebracht und ich kenne das Schneeballsystem mittlerweile.
Meine chronisch ideenlose Schwester behauptete irgendwann, ich sammelte Sparschweine.
Vermutlich weil ich bei der Bank arbeitete und sie am Morgen eines 03.07. morgens
aufwachte und ihr Blick auf ein völlig überflüssiges Sparschwein fiel, das sie mir
dann spontan schenkte. Schwestern... :-)
Danach sagte ich oft, daß ich Sparschweine im Grunde nicht ausstehen könnte, aber es
half nichts. Sie schenkte stur weiter Sparschweine, Freunde sahen die Schweinchen bei
mir und waren glücklich eine Geschenkidee zu haben.
Falls Ihr jemals jemanden in den Wahnsinn treiben wollt, setzt das Gerücht in die Welt,
er würde wer weiß was sammeln...
Mein Sparschweinproblem löste ich, als ich das Elternhaus verließ und mitsamt einer
Umzugskiste eine Treppe herabkugelte. Alle zerbrochen - wie schade - und es stimmt nicht,
daß ich 2 Leichtverletzte noch einmal absichtlich auf den Boden geschmettert habe.
Das ist ein ganz übles Gerücht, jawohl!
Ich weiß die Schweine meiner Schwester zu würdigen.
Es ist ja nicht so, daß sie aufgegeben hat - sie ist nur nach Mexiko gezogen und
so schleppt sie jeden Sommer ein neues mexikanisches Schwein durch den Zoll.
Bevor jemand auf dumme Gedanken kommt - es mag den Anschein haben, daß ich Sparschweine
sammle - aber nur mexikanische!!!
Und nein, nicht irgendwelche kleinen Kitschbabies!!! Nur belgische!!!
Kurz darauf überreichte ein Freund mir eine Flasche mit den Worten:
das ist der süsseste Fusel, den ich kriegen konnte!
Ihr seht, mein Name ist ein Inbegriff von Stil und Geschmack...
Einer von Felix besten Freunden schenkte mir dann ein unbedrucktes Puzzle. Keines zum Selbstbemalen -
es ist unbedruckt, um mich intelligent zu machen, falls ich die Packungsinschrift
richtig verstanden habe. Hans-Jürgen meinte, ich könnte das Puzzle so von beiden
Seiten einmal machen. Aha... :-)
An einem anderen Geburtstagsgeschenk habt Ihr ja alle schon Gefallen gefunden -
Peter bastelte dem HFS-Club seinen eigenen Chat. (nein, ich sammle keine Chats, nur
solche aus Frankfurt!) DAS war ein ganz besonders liebes Geschenk, denn
Fanfare
Felix hat nicht mehr so viel Zeit für die Hausfrauenseite, da er kein Student mehr ist,
sondern nun endlich
das dicke Geld verdient.
Ja, romantische Naturen wollen nun sicher wissen, was Felix und ich uns schenkten -
sag ich aber nicht :-))
Oh, und meine allerliebste und allerbeste Freundin machte mir eine Riesenfreude, indem
sie mir eine dunkelblaue Seidenbluse schenkte, die mir zu weit ist. Gibt es etwas
Schöneres, als eine Bluse Grösse 42, die zu weit ist?
40, ich komme :-))
Ich liebe dunkelblaue Seide - und sie ist nicht wirklich zu weit. Ich trage sie nämlich
gerade über einem dunkelblauen Seidentop... und fühle mich schlank und jung...
Irgendwie ist 31 jünger als 30, oder?
Hm, zumindest schlanker...