wird auch Schinkenwurz, Gelbe Rapunzel, Nachtblume, Eierblume, Rapontika und
Stolzer Heinrich genannt
Nachtkerze
Essbare Blüten aus Garten, Wald und Wiese
(aid) - In einem typischen Bauerngarten darf die gemeine Nachtkerze nicht
fehlen. Ihre leuchtend gelben Blüten sind nicht nur Hingucker für das
Sommer-Beet, sondern lassen sich auch für ein
Grillbüfett
verwenden.
"Wurzel, Samen, Blätter und Blüten des Nachtkerzengewächses sind
essbar. Im Volksmund taufte man es früher Schinkenwurz, da sich seine
Wurzel beim Kochen schinkenrot färbt. Seine Blütenpracht, die von Juni
bis September kaum zu übersehen ist, hat ihm darüber hinaus den Namen
Gelbe Rapunzel eingebracht", so Wildkräuter- und Pflanzenexpertin
Helga Schmidt aus Köln. Die kelchförmigen Blüten der Nachtkerze schmecken
süßlich bis buttrig und haben darüber hinaus eine leicht scharfe Note.
Mit einem Durchmesser von etwa 30 Millimetern sind sie ideal für bunte
Salate und Blütenbutter. "Besonders appetitlich für Auge und Gaumen
wird es, wenn man neben den gelben Blüten der Nachtkerze einige blaue
Borretsch- oder rote Kapuzinerkresse-Blüten mit unter den Salat mischt.
Die Blüten lassen sich außerdem als originelles Fingerfood mit
Cocktailtomaten auf Spieße stecken", so Schmidt. Auch süße Kaltschalen,
herzhafte Suppen und Gazpachos können mit den Nachtkerzenblüten gewürzt und
dekoriert werden. Die krautige, zweijährige Pflanze (Oenothera biennis)
stammt ursprünglich aus Südamerika. Man findet sie wild wachsend an
Böschungen und Wegrändern, aber ebenso in kultivierter Form in Gärten.
"Seit dem 17. Jahrhundert kennt man die Nachtkerze in Europa als Zier-,
Gemüse- und Heilpflanze. In der Naturheilkunde und Kosmetik schätzt man vor
allem das aus den Samen gewonnene Öl als Hautpflegemittel und zur
Behandlung von Neurodermitis, denn es enthält einen sehr hohen Anteil an
Gamma-Linolensäure", so Schmidt. Besonders in der Dämmerung lässt sich
nachvollziehen, warum die Pflanze heute "Nachtkerze" heißt. "Erst am
Abend öffnen sich die am Stiel ährenförmig angeordneten Blüten. Sie gehen
innerhalb weniger Minuten auf und verströmen einen sehr intensiven Geruch.
Dieser lockt in erster Linie Nachtschmetterlinge an." Weitere bekannte
Namen für die Nachtkerze sind Nachtblume, Eierblume, Rapontika und
"Stolzer Heinrich". aid, Ira Schneider