Mein Sohn wird bald 18 Jahre alt, meine mittlere Tochter bald 12 und
unsere "Kleine" ist vor ein paar Wochen 10 geworden.
Es waren harte Jahre bei meinem Sohn, dachten vor einem Jahr nun sei es überstanden, nun gehts wieder von vorne los, nur mit anderen Themen.
Wobei wir wieder bei dem Spruch sind, "...solange Du deine Füße unter meinen Tisch steckst...". Ich versuch den zwar zu vermeiden, aber es ist schon was Wahres dran.
Wie ich das handhabe?
Geduld, Liebe, Grenzen, ja nicht einen auf Kumpel machen, Gespräche, Streit usw.
Ich denke, da müssen wir Eltern durch, da müssen die Teenies durch.
Wir haben als Eltern nun mal die Rolle als Buhmann, das wird immer so sein. Man darf nicht vergessen, das sie auch mal kleine Kinder waren, die gedrückt werden wollten, die mit uns spielen wollten, die uns wertvolle Jahre geschenkt haben, die sie nun zurückforden.
Meine Mittlere fängt nun auch an: cool sein, allein sein, zicken, zoffen, aber auch kuscheln...... sie lässt es sich zwar nicht anmerken, aber wenn man sie dann in den Arm nimmt, drückt sie sich an mich ( oder auch an ihren Papa) und geniesst es. Sie braucht schon noch die Nähe, auch wenn es uncool ist.
Wir als Eltern müssen nur das Gespür dafür haben, wann es der richtige Zeitpunkt dafür ist.
Das ist machmal nicht ganz leicht und man bekommt auch mal nen Korb.
Aber stehen wir als Erwachsene da nicht drüber oder sollten es. Wenn wir dann auch noch anfangen einen auf beleidigt zu machen, wo soll das denn hinführen?
Unsere Teenies wollen Freiheit..... was spricht dagegen sie ihnen zu geben.... in gewissen Rahmen und vor allem mit genauer Erklärung wie weit, wie lang, wie breit? Dann wissen sie auch damit umzugehen, können vergleichen, sich damit zufrieden geben oder eine Diskussion anfangen, wenn sie damit unzufrieden sind.
Dann kommt man wieder ins Gespräch.
Wichtig find ich auch, ihnen immer wieder den Rückhalt zu geben, egal was sie machen, sie sind immer unsere Kinder, wir werden sie nie verstossen oder aussetzen oder nicht mehr lieben. Dann kommen sie auch mit ihren mehr oder weniger großen Problemen zu uns. Dann wissen wir auch was los ist.
Meine Kinder hatten und haben z.B. kein Problem mit einer schlechten Note nachhause zu kommen. Sicher war ich nicht begeistert, aber sie wußten, dass sie keine Strafe zu erwarten hatten, sondern Konsequenzen. Wie etwa Nachhilfe, kontrollierte Hausaufgabebetreuung, einen Zeitplan wann was abgefragt wird... etc.
Was bringt es den Kindern Hausarrest oder Taschengeldentzug zu bekommen?
Es sollte schon mit der eigentlichen Sache zu tun haben.
Kontrolle ist schon wichtig bei den Teenies, aber Vertrauen noch viel mehr, dann braucht man soviel Kontrolle nicht mehr.
Man muß seine Kinder kennen und ein Gespür für sie haben, dann merkt man auch, wenn was schief läuft und kann vorbeugen, das war schon immer besser, als nachher die Trümmer wegzuräumen und wieder von vorne anzufangen.
Liegt es manchmal nicht einfach daran, dass wir zuwenig Zeit haben?
In einem Haushalt mit Kindern müssen doch oft beide Elternteile arbeiten gehen, damit wann was hat, sich was leisten kann, denn Kindern was bieten kann....?
Ich verzichte darauf arbeiten zu gehen, aber dafür müssen alle eben auf Manches verzichten. Man kann aber auch den Kindern erklären, warum man diese Entscheidung getroffen hat und ihnen aufzeigen, was sich verändert, wenn auch die Mama arbeiten geht. Hausaufgabenbetreuung in der Schule, öfters alleine sein, etc. Da kommt von den Kids und auch Teenies von allein der Spruch " Na, bleib doch lieber daheim, Mam." .
Ist doch schön, wenn wir Eltern versuchen uns auszutauschen über unsere Erfahrungen und unsere Erlebnisse. Wir machen bestimmt keine groben Fehler, denn uns interessieren unsere Kinder. Schlimm ist es , wenn kein Interesse mehr da ist für die Kinder und Teenies, was soll aus denen werden, diese verlieren doch komplett das Vertrauen in die Erwachsenenwelt, die sie in ein paar Jahren betreten werden.
Liebe Grüße und viel Erfolg im neuen Jahr, Webse am 02.02.07
Hallo,
Das kenne ich auch zur Genüge.
Mein Sohn, 12 1/2 Jahre alt ist in derselbigen Phase. Cool sein, sich am
Liebsten nichts mehr vorschreiben lassen, wobei ich fast glaube, dass bei
Jungs der Freiheitsdrang überwiegt.
Diese Liste könnte man endlos fortsetzen. Ich möchte hier nicht rumjammern,
denn....wie waren wir denn in dem Alter? Bei mir ist es jetzt 20 Jahre her, dass
ich in seinem Alter war und ich bin eben noch nicht so verkalkt, dass ich mich nicht
dran erinnern könnte, obwohl unsere Kinder das manchmal denken-bestimmt.
Er hatte es jetzt mit Ach und Krach auf die Realschule geschafft, mit sehr
viel eigenem Engagement, wenn man will geht das schon. Doch nun kommt der
Alltag und irgendwie hat er das gemerkt, dass es eben nicht so funktioniert
(hatte ne 6 in Deutsch in geschrieben und mir verheimlicht). Doch wir alles
sehende Mamas kommen eben doch fast überall dahinter und nun was tun?
Ich habe also NICHT geschimpft, obwohl mir danach war, nicht wegen der 6,
sondern wegen dem Verheimlichen. Doch egal wie wir in dieser Phase
reagieren, ist es glaube ich immer falsch. Er bockte halt genauso rum, wie
wenn ich getobt hätte. Und dann kommt die Mitleidstour seinerseits. " Gehe
ich eben wieder auf die Hauptschule, das kann ich doch eh nicht, gehe ich
eben gar nicht mehr raus, gib mir halt Hausarrest ..........." . Also was
tun? Ruhig bleiben, ruhig bleiben und jaaaaa kein Mitleid zeigen, auf meinem
Standpunkt verstehen und was ich schon gemerkt habe auch Kinder in dem Alter
wollen noch inden Arm und auf den Schoß genommen werden. Meiner zumindest.
Wenn er sich dann nach 2-5 Stunden abgeregt hat und ich noch mal zu ihm ins
Zimmer gehe und dann ganz lieb und nett sage : "Du, horch mal her, DU musst
da doch nicht alleine durch. Es geht doch nicht Dir alleine so..." Und ihn
dann auf meinen Schoß ziehe ( ist manchmal gar nicht so einfach, er ist bald
so groß wie ich), dann wehrt er sich nicht und das Gebocke hört auf und wir
reden in Ruhe noch mal drüber und versuchen eine Lösung zu finden.
Das funktioniert zwar nicht immer, aber immer öfters. Tja, wir brauchen da
eben viele, gute, stabile Nerven, und auch am Besten einen Partner, der
einem da zur Seite steht. Ne gute Freundin, die objektiv gute Tipps geben
kann, das habe ich und bin sehr froh darüber.
Irgendwie graust es mir schon, ich habe noch 2 Töchter, jetzt erst 5 und 7
Jahre alt, aber da kommt bestimmt auch noch was auf mich zu und das dann im
Doppelpack. Ist es dann leichter?
Da müssen wir durch, wie unsere pubertierenden Kinder auch, aber es bleibt
immer die Überlegung: Wer hat es leichter ????
Viele Grüße, Andrea
Unsere Tochter (fast 14) pubertiert nun seit genau 2 Jahren. Sie verließ ganz plötzlich das
"Kindsein" und wollte sich verändern. Das äußerte sich in Kleidung,
Aussehen, Freundekreis, Interesse in der Schule und Interesse an uns und der übrigen Familie.
Ihr war nur noch ihr Leben und ihre Person wichtig. Wir waren
verblüfft, wie schnell sich dieser Wechsel vom Kind zum Teenager vollzog. Fast innerhalb
einiger Wochen waren alle Spielsachen, Barbies, Spiele, Kuscheltiere (bis auf einige wenige) aus
ihrem Zimmer verbannt. Sie wollte das Zimmer nicht mehr mit ihrer Schwester (fast 6 Jahre jünger)
teilen und wir gingen ihrem Wunsch so gut es eben ging auch nach. Wir gingen überhaupt
jedem Wunsch unserer Tochter nach, nur um sie positiv zu stimmen und sie bei Laune zu halten.
Das war aber wohl ein Irrtum. Wir hätten ein wenig kämpfen müssen. Denn in den letzten
3 Jahren bin ich manchmal am Ende, was meine Gutmütigkeit anbetrifft. Ich erwarte natürlich
auch von ihr, dass sie mir "jeden Wunsch von den Lippen abliest" und mir sofort hilft, wenn ich
nur ein Zeichen setze!
Das klappt aber nur, wenn sie in Stimmung ist. Es hat nichts mit meiner Großzügigkeit oder guten
Laune zu tun, nein, wenn sie in Stimmung ist, dann hilft sie. Aber sie
hilft! Anfangs noch mit Meckern und Stöhnen und "Wenn ich Zeit habe".
Sich auf diese Launen einzustimmen ist wohl das Schwierigiste, was wir Eltern in der Pubertät
unserer Kinder lernen müssen.
Heute Zicke, morgen Freundin. Heute mit Mama ins Kino, morgen bloß nicht mit mir sehen lassen.
Heute mit Papa und Schwester ins Schwimmbad, morgen am besten
kein Wort mit beiden wechseln. Ich versuche seit diesen 2 Jahren meiner Tochter klar zu machen,
dass ich ihre Freundin und Mutter sein will und sie mit mir eben über
alles reden kann, wenn sie möchte. Aber wann möchte sie? Vielleicht sollten wir beide ein
Handy haben und uns SMS schicken, vielleicht wäre sie offener und freier.
Beim Einkaufsbummel wirkt sie meist sehr entspannt und ich kann vieles aus ihr herauslocken.
Auch bei Filmen, die wir uns gemeinsam (am besten ohne Rest der
Famile) im Fernsehen oder als Video ansehen kommen wir auch auf die besten Gespräche. Ich habe
gelernt, dass wir unsere Teenies jeden Tag neu lieben müssen
und ihnen jeden Tag unsere Liebe neu schenken müssen, denn wenn sie unsere Liebe nicht spüren,
wie sollen sie uns dann lieben?
Ich versuche, sie so zu akzeptieren, wie sie ist, wobei es mir oft sehr schwer fällt und ich
manchmal Wutausbrüche bekomme über ihr Verhalten oder ihr Aussehen.
Aber die kleinste Kritik an ihr oder ihrem Aussehen läßt sie in ihr Schneckenhaus zurückkriechen
und ich muss wieder lange warten, bis sie wieder rauskommt. Es tut
weh, wenn man mit seinem Kind sprechen möchte und es zieht sich nur müde in sein Zimmer zurück
und kommt nur zu den Mahlzeiten heraus. Aber ich weiß, dass
sie dann nicht unglücklich im Zimmer sitzen, nein, sie wollen einfach allein sein, ihren Träumen
und Plänen nachhängen, und einfach das Geschwätz der Mutter jetzt
gerade nicht hören. Es tut noch mehr weh, wenn sich dies jeden Tag wiederholt und du
dein Kind nur noch am Esstisch zu Gesicht bekommst oder nach dem
Anklopfen zum Eintreten in ihr Zimmer aufgefordert wirst. Ja, es tut echt einiges weh,
bis dein Teenager erwachsen ist und wieder ganz locker am normalen
Familenalltag teilnimmt. Aber ich denke, dass es sich lohnen wird, diese Zeit durchzustehen,
denn am Ende ist bestimmt ein toller Mensch aus diesem bockigen,
zickigen Teenager geworden.
Falls ihr Lust auf Austausch über Teenies habt, mailt mir!
Manu am 19.11.2000
Liebe Michaela,
die Pubertät muss sein, es ist etwas natürliches.
Ich habe drei Töchter im Alter von 10, 12 und 15 Jahren.
Wenns bei uns launisch wird lasse ich sie am besten in Ruhe. Ich schaue dass sie zu essen und
trinken haben. Ja nicht an der Kleidung etwas aussetzen. Von den Schwestern (in deinem Fall
der kleine Bruder, bei dem kommt das auch noch) fernhalten.
In andern Familien ist es auch nicht anders.
Und für dich ; Autogens Training. Kopf hoch in ein paar Jahren ist alles vorbei.
Musel am 18.11.2000
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