Ich habe all Eure Beiträge gelesen. Heute bin ich soweit und möchte Euch auch meine Geschichte erzählen: Ich bin 24 Jahre alt und habe in der 9. Schwangerschaftswoche mein Kind verloren. Das war genau an meinem Hochzeitstag. Am nächsten Tag bekam ich dann auch die Bestätigung von meinem Frauenarzt. Nun fingen wir an Pläne zu machen. Dazu gehörte auch, dass wir nun endlich nach 8 1/2 Jahren heiraten. Ich rief sofort bei meinem Frauenarzt an. Er sagte mir, dass ich mich schonen soll. Es kann schon mal vorkommen, dass leichte Blutungen in der Schwagerschaft auftreten. Die Blutungen waren bis Montag gleichbleibend. Am Montag Nachmittag wurde es dann mehr. Ich fuhr sofort zu meinem Arzt. Er konnte nichts aussergewöhniches feststellen und hat vorsichtshalber noch mal Blut abgenommen. Am Dienstag sollte ich dann nochmal zum Blutabnehmen vorbeikommen, damit festgestellt werden kann ob sich meine Werte verdoppelt haben. Am Mittwoch teilte er mir dann mit, dass die Werte gestiegen sind. Ich sollte mich weiterhin schonen. Oh Gott! In dieser Zeit sind mir echt soviele Gedanken durch den Kopf gegangen. Hoffentlich geht alles gut. Habe ich etwas falsch gemacht? Warum passiert mir das? Und am Freitag ist meine Hochzeit. Am Donnerstag war dann meine Blutung fast weg. Ich dachte noch an das Gute. Meiner Hochzeit steht nichts mehr im Wege. Am Freitag bin ich dann früh zum Friseur gefahren. Als ich nach Hause kam, musste ich mich nur noch in mein schönes Kleid schwingen und es ging zum Standesamt. Mein Freund und ich waren super aufgeregt und haben uns gefreut, dass wir an diesem Tag gemeinsam mit unserem Kind heiraten. Nach der standesamtlichen Trauung sind wir dann gemeinsam mit den Trauzeugen und dem Fotografen in ein wunderschönes Tropenhaus gefahren, um das ganze in Bildern festzuhalten. Unsere Gäste sind inzwischen zu uns nach Hause gefahren. Um 13.00 Uhr waren wir dann auch bei uns zu Hause. Es war wunderschön. Alles war perfekt. Ich habe mich um nichts kümmern müssen, da ich mich ja auch weiterhin noch schonen sollte. Gegen 18:00 Uhr merkte ich dann, dass ich auf einmal helftiges Bauchweh bekam. Ich bin sofort zu Toilette. Und da habe ich dann das schlimmste Erlebnis in meinem Leben gehabt. Ich verlor auf einmal alles Erdenkliche. Alles rot und heftige Klumpen. Es war schrecklich und tat höllisch weh. Ich stand unter Schock. Ich wusste nicht, ob ich weinen oder schreien soll. Ich ging danach ins Schlafzimmer und rief meinen Mann. Er sah mir sofort an, dass etwas nicht in Ordnung war. Ich sank in seinen Armen nieder und fing an zu weinen. Er fragte immer nur was ist passiert? Was ist los? Ich sagte nur: Es tut mir so leid. Ich konnte nichts machen. Dieses wiederholte ich immer wieder. Bis ich ihm dann sagen konnte: Ich habe unser Kind gerade verloren. Da war alles vorbei. Wir weinten beide und er beruhigte mich, dass ich mir keine Vorwürfe machen soll. Unsere Trauzeugen kamen ins Schlafzimmer, weil sie uns gesucht haben. Diese weinten dann auch mit. Nachdem wir uns etwas beruhigt hatten, riefen wir dann meinen Frauenazt an. Dieser sagte ich soll sofort ins Krankenhaus fahren. Als mein Mann dieses den Gästen mitteilte, war die Hochzeit natürlich gelaufen. Ich fuhr sofort mit meinem Mann und meiner Freundin ins Krankenhaus. Unsere Hochzeitsnacht haben wir dann im Krankenhaus verbracht. Es musste direkt am nächsten Tag eine Ausschabung vorgenommen werden. Es war schrecklich. Ich stand immer noch unter Schock. Warum passiert mir das? Was habe ich falsch gemacht? Es ist gestern vor 2 Monaten passiert. Ich habe es immernoch nicht ganz verarbeitet. Es gibt Tage, an denen ich weine und andere Tage, an denen ich denke, dass es vielleicht besser so war. Ein krankes Kind, wäre genauso schlimm gewesen. Nicki am 22.02.2002 |